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Die Begrifflichkeit Unterversicherung stammt aus dem Bereich der Versicherungen, genau genommen aus dem der Sachversicherungen. Vor vielen Jahren war das Problem der Unterversicherung bei nahezu allen Versicherten eher unbekannt. Kaum jemand kümmerte sich darum. Viele Menschen waren unterversichert, wussten nichts davon und lebten recht gut damit. Auf der anderen Seite war es aber auch so, dass Versicherungsleute die Angst bei Versicherten vor den Gefahren einer Unterversicherung schürten. Dadurch war man dann oft nicht mehr unterversichert. Dafür war man aber häufig überversichert. Das bedeutet höhere Beiträge und im Schadensfall eventuell auch Probleme. Eine verzwickte Sache, wie es scheint. Was heißt Unterversicherung?Wie gesagt entstammt der Begriff den so genannten Sachversicherungen. Typische Versicherungsarten sind Hausrat- oder Gebäudeversicherungen. Das Prinzip dieser Versicherungen: man gibt einen Wert der zu versichernden Sachen (deshalb Sachversicherungen) an und der wird versichert. Das was man versichert, bildet die so genannte Versicherungssumme. Eine Versicherung entschädigt bei einem Schadensfall nach folgender Formel:Schaden * Versicherungssumme / Versicherungswert. Gesprochen: der reale Schaden mal der Versicherungssumme geteilt durch den Versicherungswert. Das klingt verwirrend, bedeutet aber folgendes: Der Schaden ist das, was entstanden ist. Die Versicherungssumme ist das, was man per Vertrag als zu versichernden Wert gemeldet hatte. Der Versicherungswert ist der tatsächliche Gesamtwert des Eigentums zum Zeitpunkt des Schadens. Das sieht alles abstrakt aus. Und man könnte denken, dass hier nichts passieren kann. Weit gefehlt. Es kann immer mal vorkommen, dass zwischen der Versicherungssumme (also das, was man in die Versicherung als zu versichernde Summe gemeldet hatte) und dem Versicherungswert (das, was zum Schadenszeitpunkt tatsächlich an Werten das ist) eine Differenz besteht. Ein Beispiel: man zählt die Gegenstände seines Hausrats zusammen und kommt auf 30.000,--Euro. Diesen Wert versichert man. Nun kauft man im Lauf der Jahre das eine oder andere nach. Dadurch erhöht sich der zu versichernde Wert. Aber die meisten Menschen melden das der Versicherung nicht. So kann es dann kommen, dass in einem Schadensfall der reale Versicherungswert höher ist, als der bei Vertragsabschluss gemeldete Wert. In diesem Fall spricht man von einer Unterversicherung. Was passiert bei einer Unterversicherung?In der Regel wird der Versicherer die Gegebenheiten prüfen. Sagen wir, man hätte 30.000,--Euro als Versicherungssumme festgelegt. Nun tritt ein Schadensfall ein. Es sind Sachen im Wert von 20.000,--Euro beschädigt worden. Der Versicherer schickt jemanden vorbei. Der Mitarbeiter stellt fest, dass man insgesamt Sachen im Wert von 60.000,--Euro besitzt. Er stellt damit fest, dass der Versicherungswert 60.000,--Euro ist, die Versicherungssumme aber nur 30.000,--Euro. Also ist man unterversichert.Nun könnte man sagen: ist doch egal, ich will ja noch nicht einmal Sachen im Wert der Versicherungssumme ersetzt haben. Es geht ja nur um 20.000,--Euro. Aber diese Sache hat einen Haken. Ich erinnere an die Formel von oben: Schaden (20.000) * Versicherungssumme (30.000) / Versicherungswert (60.000) = 10.000 Euro Entschädigung. Das heißt: der Versicherer würde wegen Unterversicherung nur 10.000,--Euro statt des Schadens von 20.000,--Euro bezahlen. Man kann das auch in Prozent ausdrücken: der Versicherte hatte nur 50% versichert (30.000 von 60.000 Euro) und ist damit 50% unterversichert. Also erhält er auch nur 50% der Schadenssumme ersetzt, nämlich 10.000 von 20.000,-- Euro. Genau das ist das Problem einer Unterversicherung. Gibt es eine Lösung?Eine vielfach angebotene Lösung der Versicherer ist der so genannte Unterversicherungsverzicht. Das ist keine schlechte Sache. Denn es lohnt sich auch nicht, sich überzuversichern. Da machen manche Versicherer dann auch Probleme und außerdem zahlt man permanent zu hohe Beiträge. Schließt man einen Unterversicherungsverzicht ab, so verzichtet der Versicherer im Schadensfall auf eine Unterversicherungsprüfung. Die Entschädigung erfolgt dann aber natürlich nur bis maximal der Höhe der im Versicherungsvertrag festgelegten Versicherungssumme.Ein weiterer häufig gewählter Weg ist die Versicherung nach Quadratmetern gemäß Mindestvorgabe der Versicherung. Dabei gibt die Versicherung einen Wert vor, nachdem man sich pro Quadratmeter Wohnfläche mindestens versichern sollte. Wählt der Versicherungsnehmer diesen Wert als Mindestversicherungssumme, dann geht eine Versicherung in der Regel davon aus, dass keine Unterversicherung besteht. ![]()
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